Themen und Aufgaben
5. Thema 5
5.2. Lesen Sie folgende Texte, die beschreiben, wie Geld entsteht und wie wichtig ein geordnetes Geldwesen und die Erhaltung des Geldwertes für eine gedeihliche Wirtschaftsentwicklung sind
2. Erscheinungsformen des Geldes
Das konkrete Erscheinungsbild des Geldes hat sich im Laufe der Geschichte geändert. Zunächst gab es nur Warengeld. In grauer Vorzeit wurden dabei die verschiedenen, meist knappen und daher besonders begehrten Güter verwendet: Muscheln, Salz, Fische, Felle, Vieh, Honig u. a. Im Laufe der Zeit übernahmen ebenfalls heißbegehrte, aber seltene Edelmetalle wie Bronze, Silber und Gold diese Aufgabe. Sie hatten den Vorteil, dass sie sich wenig abnutzten. Außerdem waren sie leicht teilbar.
Die ersten Münzen entstanden vermutlich in der Mitte des 7. Jahrhunderts vor Christi Geburt. Der Münzherr verlieh den Metallstücken einen gewissen garantierten Wert, indem er Gewicht und Feingehalt der "Münzen" durch Einprägen von Bildern und Schriftzeichen beglaubigte.
Die ersten Formen von Papiergeld gab es mehr als tausend Jahre zuvor bei den Chinesen. Allerdings dürfte der Ursprung unserer modernen Banknoten im England des 17. Jahrhunderts liegen. Damals nahmen Goldschmiede Edelmetalle und Münzen aus Gold und Silber in Verwahrung und stellten ihren Kunden darüber Quittungen aus. Diese Quittungen, die ursprünglich durch die hinterlegten Edelmetalle voll gedeckt waren, liefen nach einiger Zeit wie Geld um. Bald merkten die Verwahrer, dass sie immer einen erheblichen Goldestand hatten, der niemals beansprucht wurde. Sie liehen deshalb Münzen aus, und später gaben sie Leuten, die Geldbedarf hatten, ganz einfach Quittungen, ohne dass diese etwas hinterlegt hatten. Damit war die Kreditschöpfung durch die Ausgabe von "ungedeckten" Banknoten erfunden. Man bezeichnet solches "ungedecktes" Geld deshalb auch als Kreditgeld.
Neben dem Papiergeld hatte sich nahezu gleichzeitig in den großen Handelsstädten das Buchgeld herausgebildet. Geld also, das nur in den Büchern der Banken verzeichnet war. In diesen Handelszentren wurden so genannte Girobanken gegründet, bei denen die Kaufleute Konten eröffneten, über die sie dann mittels Scheck oder Überweisung verfügen konnten. Mit dem Übergang vom Warengeld zum stoffwertlosen Buch-bzw. Giralgeld änderten sich auch die Anschauungen über das Wesen und den Wert des Geldes.